Puzzle: Die Geschichte Teil 2/2: Von 1936 bis heute
Puzzle: Die Geschichte Teil 2/2: Von 1936 bis heute
Im Blogartikel „Puzzle: Die Geschichte Teil 1/2: Von der Entstehung bis 1935“ habe ich den Anfang der Puzzle-Geschichte erläutert. Mindestens genauso spannend ging die Entwicklung danach weiter.
Puzzle: Mitte des 20. Jahrhunderts
Mitte des 20. Jahrhunderts hatten viele Spielzeughersteller unter dem Mangel an Metall zu leiden. Statt für Spielwaren wurde der Rohstoff für den Krieg gebraucht. Für das Puzzle war das aber nicht schlimm. Denn Pappe war genug da. Während des 2. Weltkrieges wurde besonders auf militärische Motive gesetzt. In Deutschland wurden zudem wieder Landkarten mit den aktuellen Reichsgrenzen als Puzzle hergestellt. Die letzte Neuauflage hiervon wurde 1942 veröffentlicht. Bis die Lernpuzzles wieder in Deutschland wichtig waren, dauerte es einige Jahre.
Mit zunehmender Freizeit nach dem Neuaufbau des Landes war die neue Zeit für das Puzzle eingekehrt. Als sich in den 1960er-Jahren in den USA eine neuer Puzzlehype anbahnte, profitierte auch Deutschland hiervon. Amerikanische Fast-Food-Ketten verschenkten damals ein Puzzle zu jedem Kindermenü. Außerdem konnten Reisende aus anderen Ländern in den USA zunehmend einen Großverkauf von Erwachsenen-Puzzles mit 500 bis 1.000 Teilen bewundern. Vermutlich lag die Jahresproduktion für diese Spiele im Millionenbereich. Hergestellt wurden sie in großen Anlagen. Von dem Anblick bliebt aber nicht nur Erstaunen zurück. Es breitete sich ebenso der Wunsch aus, dieses Phänomen auch in die eigenen Länder zu holen. Während einige europäische Spielwarenhersteller bereits die Puzzlefreude in der Bevölkerung spürten, waren andere noch abwartend.
Mit der Zeit wurde in Deutschland auch das interlocking Puzzle bekannt. Das ist ein Puzzle, wie es heute bekannt ist. Bei ihm werden die Teile nicht nur zusammengelegt, sondern halten ineinander. In der Form waren die damaligen Puzzleteile allerdings einfacher. Es gab anfangs nur eine einheitliche Form.
Abbildung: Beim Interlocking-Puzzle passen die Teile ineinander/Quelle: https://pixabay.com/de/photos/puzzle-verbindung-h%C3%A4nde-316638/
Warum setzten sich manche Hersteller durch und andere nicht?
Ende der 1960er-Jahre waren viele Spielwarenhersteller in der Herstellung der Puzzles zuständig. Die meisten Hersteller blieben aber klein und wurden früher oder später von noch heute bekannten Herstellern überrannt. Immerhin waren diese Produzenten mit ihren maximal 300-Teile-Puzzles nicht konkurrenzbereit. Außerdem wurde das bisher bekannte Holzpuzzle weiter zurückgedrängt. Nur Fachgeschäfte verkauften kleine Auflagen gegen viel Geld. Ihre Kunden waren vor allem Schulen.
Weitere Erneuerungen beim Puzzle
Wie sich wohl alle denken können, hat sich das Puzzle von den 1960er-Jahren noch weiterentwickelt. Unter anderem sind mittlerweile 3D-Puzzles* und viele andere Formen entstanden. 3D-Puzzles gibt es seit den 1990er-Jahren. Die Idee war zwar schon vorhanden, aber es musste erst das richtige Material gefunden werden. Dies gelang dem Kanadier Paul Gallant. Seine ersten Modelle kosteten viel Geld, verkauften sich jedoch gut. Ab 1994 wurde Gallants Firma partnerschaftlich von anderen Unternehmen unterstützt. Somit konnte die Firma expandieren. Mit der Internationalisierung setzte ein guter Verkaufserfolg ein. Ab 1999 ging es aber für Gallants Geschäft einige Jahre bergab. Die Firma konnte nur durch eine Zusammenarbeit mit einem anderen Spielwarenhersteller überleben. Nach dem Zusammenschluss ging diese Firma 2002 ein. Paul Gallant kehrte nun eigenständig in die Puzzlewelt zurück und stellt nun in Kanada wieder Puzzles her. Im Jahr 2005 wurde die Firma von Hasbro übernommen. 2011 starb der Gründer Gallant und 2012 wurde die Firma durch seinen Sohn und einen Partner erneuert. Mittlerweile haben sich auch andere Marken der Herstellung von 3D-Puzzles angenommen.
Abbildung: 3D-Puzzle einer Kathedrale/Quelle: https://pixabay.com/de/photos/kathedrale-kirche-1284416/
Heutige Entwicklungen
Im Laufe der Geschichte wurde das Puzzle ständig weiterentwickelt. Auch heute ist seine Verwirklichung wahrscheinlich noch nicht abgeschlossen. Hauptsächlich legen Puzzleproduzenten darauf Wert, sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Dies ist heute sicher schwieriger als vor einigen Jahrzehnten. Zum einen werden neue Idee zügig nachgemacht und zum anderen sorgen günstige Herstellungsländer für einen Preiskampf. In diesem Zusammenhang kann man nur abwarten, was Puzzlefreunde als Nächstes erwartet.
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Neben meinem eigenen Wissen habe ich zur Texterstellung folgende Inhaltsquellen genutzt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Puzzle#Geschichte
https://www.spielezar.ch/portal/blog/geschichte/die-geschichte-des-puzzles
https://en.wikipedia.org/wiki/Wrebbit
Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/de/illustrations/laubsäge-sah-holzarbeiten-4925139/ und https://pixabay.com/de/vectors/puzzle-gestalten-teil-stück-lösung-303196/
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