Kinder und Puzzles: Welches Puzzle für welches Alter?
Kinder und Puzzles: Welches Puzzle für welches Alter?
Schon in jungen Jahren puzzeln viele Menschen gern. Das Lösen der Legespiele macht Kindern nicht nur Spaß, sondern es fördert auch die Entwicklung. Neben der Kombinationsgabe wird ebenso das logische Denken, die Feinmotorik und die Geduld gefördert. Für einen langfristigen Erfolg sollte das Puzzeln dem Kind Spaß machen. Es sollte dadurch weder über- noch unterfordert werden. Darum ist es wichtig, altersgerechte Puzzles zu wählen.
In welchem Alter beginnen Kinder zu puzzeln?
Fragt man Kinder nach ihrem Lieblingsspielzeug, so lautet bei einigen vermutlich die Antwort: Puzzle. Das Zusammensetzen macht nicht nur einigen Erwachsenen, sondern besonders auch den Jüngeren Spaß. Schon im Alter von etwa 1 Jahr können Kinder ihre ersten Versuche starten.
Dabei handelt es sich meist um leichte Puzzles. Solche besitzen einfache Motive und große Teile. Ab welchem Alter ein Kind das Zusammensetzen der Teile genau lernen kann, ist jedoch individuell. Um herauszufinden, ob der Nachwuchs so weit ist, helfen einfache Beobachtungen. Kann das Kind Gegenstände bewusst greifen? Oder nimmt es sie noch zufällig in die Hand? Außerdem sollte das Kind beim Greifen schon den Pinzettengriff anwenden. Dies bedeutet, dass die Gegenstände mit Daumen und Zeigefinger angefasst werden.
Abbildung: Knopfpuzzles eignen sich für die Kleinsten/Quelle: https://pixabay.com/de/photos/puzzle-kleinkind-spielen-schnecke-737736/
Ebenso ist es ein Indiz, dass das Kind zum Puzzeln bereit ist, wenn es Farben und Formen schon ein wenig unterscheiden kann. Genauere Unterscheidungs-Fähigkeiten sind natürlich erst mit steigendem Alter möglich und können etwa durch Puzzeln gefördert werden. Unabhängig des Alters und der kindlichen Fähigkeiten ist es empfehlenswert, ein Kind nie zum Puzzeln zu zwingen.
Gründe für altersgerechtes Puzzeln
Dass Puzzeln ohne Zweifel die kindliche Entwicklung fördert, darauf gehe ich unter anderem im Artikel „Warum ist Puzzeln gesund“ ein. Kurz gesagt fördert es die kognitiven Fähigkeiten, die Feinmotorik und das Denken. Voraussetzung dafür ist aber immer, dass das Puzzle altersentsprechend ist. Ist es zu kompliziert, kann das Kind in Frust geraten und die Freude daran verlieren. Bei einem zu einfachen Spiel lernt es hingegen nichts.
Kinderpuzzle: Wie schätze ich den Schwierigkeitsgrad ein?
Die Schwierigkeit eines Puzzles einzuschätzen, ist immer relativ. Ein Puzzlespiel, welches für ein Kind schwer ist, ist für ein anderes Kind vielleicht einfach. Demzufolge kann auch nicht nach einem einfachen Schema gesagt werden, welches Spiel leicht oder kompliziert ist. Es gibt aber einige Anhaltspunkte, welche die Schwierigkeit beeinflussen.
Welche Erfahrung hat das Kind?
Manche Kinder puzzeln viel, andere eher wenig. Je mehr ein Kind aus Freude solche Legespiele zusammensetzt, desto schneller kann es meist auch neue Puzzles lösen und sich an einen neuen Schwierigkeitsgrad heranwagen.
So entscheidend sind Material und Ausführungsqualität
Grundsätzlich bestehen die meisten Puzzleteile entweder aus Holz oder aus Pappe. Die Dicke der Teilchen, ihre Drehbarkeit, ihre Größe und ihre Schnittgenauigkeit tragen ebenso zur Schwierigkeitsstufe eines Puzzles bei.
So lassen sich dickere, große Teilchen meist einfacher platzieren, weshalb sie für die Kleinsten besonders geeignet sind. Dünnere und kleinere Teile sind wiederum besser für größere Kinder. Ein Kinderpuzzle mit dicken und großen Teilchen wäre für sie zu einfach.
Neben der Qualität des Materials ist ebenso die Detaillierung des Motivs ausschlaggebend. Ein Farbverlauf mit ähnlichen Nuancen ist nicht nur für Erwachsene schwierig, sondern auch für Kinder. Beim Motiv sollte zudem darauf geachtet werden, dass es den Kleinen gefällt. Farbenfrohe Motive kommen bei vielen Kindern gut an und fördern die Lust am Puzzeln.
Einfluss durch Menge und Form der Puzzleteile
Besitzt ein Puzzle nur wenige verschiedene Teilchenformen, so ist es in der Regel schwieriger zu lösen. Für die kindliche Förderung muss dies nicht vorteilhaft sein, auch wenn sich die erhöhte Schwierigkeit vielleicht zuerst danach anhört. Vielmehr ist es hingegen so, dass das Kind weniger verschiedene Formen kennenlernt bzw. damit üben kann.
Was macht die Menge der Teile aus?
Zu Beginn kann ein Kind nur Puzzles mit wenigen Teilen lösen. Denn so weniger Teile das Spiel hat, desto einfacher ist es. Eine erhöhte Teilchenanzahl steht meist in Verbindung mit kleineren Teilen. Je nach Entwicklung und Vorkenntnissen des Kindes sollte die Teilchenmenge passen.
Allgemein kann gesagt werden, dass 2- bis 3-jährige Kinder Spiele von 4 bis 20 Teilen* lösen. Im Alter von 4 bis 5 Jahren sind es 20 bis 60 Teile*. Ab 6 Jahren werden die Teile mehr und steigen bis zum Alter von 8 Jahren auf bis zu 500 Teile* an. Mit ca. 9 Jahren sind auch Puzzles mit 1.000 Teilen* bei einigen Kindern interessant.
Wichtig ist hierbei, dass Teilchenanzahl nicht nur eine Herausforderung sein soll. Es ist zwar leistungsmäßig toll, ein großes Puzzle zu lösen, jedoch sollte der Spaß nicht abhandenkommen. Bevor dies geschieht, ist lieber ein kleineres Spiel zu wählen.
Welche Arten gibt es an Kinderpuzzles?
Puzzles können allgemein in verschiedene Arten eingeteilt werden. Beim Kinderpuzzle gibt es noch weitere Unterscheidungen.
Was eignet sich für die Kleinsten?
Schon mit ca. 1 Jahr beginnen manche Kinder mit dem Puzzeln. In diesem Alter eignen sich vor allem Puzzlematten, wie etwa diese von KIDUKU*, für die ersten Versuche. Diese sind weich und können gleichzeitig als Spielteppich dienen. Weil Kleinkinder gern alles in den Mund nehmen, sollte ihr Schaumstoff schadstofffrei sein. Darum ist es wichtig, schon beim Kauf auf entsprechende Zertifikate und deren Echtheit zu achten.
Abbildung: Puzzlematte mit Buchstaben und Tieren/ Quelle: https://www.freeimages.com/de/photo/kids-puzzle-1570275
Mit 1 Jahr können außerdem Setz- oder Steckpuzzles* geeignet sein. Solche sind aus Kunststoff oder Holz angefertigt. Bei ihnen werden die Teile in ein Brett hineingesteckt, dessen Formen ausgestanzt sind. Einige Varianten sind so entworfen, dass mit dem Einsetzen des Teils Farben aufleuchten oder Geräusche ertönen.
Mit 1 bis 2 Lebensjahren eignen sich ebenso Knopfpuzzles* oder Lagen- und Schichtpuzzles*. Knopfpuzzles sind den Setz- und Steckpuzzles ähnlich, besitzen aber einen Knopf zum Anfassen. Bei Lagen- und Schichtpuzzles werden die Motive übereinandergelegt. Ab 2. Jahren dürfen die Teilchen in der Menge zunehmen. Während die ersten Puzzles manchmal nur zwei Teile besitzen, sind jetzt bis zu 20 Teile möglich.
Kinderpuzzles ab 3 Jahren
Während die Spiele für die Kleinsten meist aus Holz oder Kunststoff bestehen, können Kinder ab 3 Jahren bis zu 25 Pappteile zusammensetzen. Oftmals handelt es sich hierbei um Rahmenpuzzles*. Die Teilchen werden also in einen vorgefertigten Rahmen gesetzt. Kommen die Kinder dabei nicht weiter, neigen sie dazu, die Teilchen einfach zu probieren.
Ebenso sind Würfelpuzzles* in dem Alter interessant. Ein Würfelpuzzle besteht aus bis zu 20 Würfeln. Ihre Seiten müssen so zusammengelegt werden, dass sich ein vollständiges Bild ergibt.
Abbildung: Puzzles für kleinere Kinder haben meist größere Teile/ Quelle: https://pixabay.com/de/photos/puzzle-spiel-zeitvertreib-7711838/
Puzzles für 4- und 5-Jährige
Im Alter von 4 bis 5 Jahren beginnen Kinder systematischer zu puzzeln. Rahmenpuzzle brauchen sie darum nicht mehr. Die klassischen Kinderpuzzles dürfen 20 bis 60 Teile besitzen.
Die richtige Wahl für 6- bis 8-Jährige
In diesem Alter entwickelt sich die Puzzle-Fähigkeit des Kindes schnell voran. Die Kinder können die Teile schneller erkennen und einfach nach Formen und Farben ordnen. Natürlich geht die Entwicklung bei manchem Kind schneller und dauert bei einem anderen Kind länger. Für die richtige Förderung sind die Puzzles besonders nach dem Können des Kindes zu wählen. Manche Kinder können bis zu 500 Teile zusammensetzen.
Was Puzzeln Kinder ab 9 Jahren?
Was die Menge der Teilchen angeht, muss auch hier auf die Entwicklung des Kindes Rücksicht genommen werden. Während manche Kinder noch bei 500 Teilen bleiben, versuchen sich Altersgleiche schon an bis zu 1.000 Teilen.
Wie finde ich das passende Motiv?
Kinderpuzzles sind fast immer farbenfroh und mit kindlichen Motiven gestaltet. Solche können etwa Fahrzeuge, Filmfiguren oder Tiere sein. Unabhängig des Alters ist an Motiven alles Altersgerechte erlaubt, was dem Kind Spaß macht. Gerade mit zunehmendem Alter sollte sich bezüglich des Motivs nach den Wünschen des Kindes gerichtet werden. Somit wird dem Kind nicht die Laune am Puzzeln vergehen, weil die Abbildung uninteressant ist.
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Neben meinem eigenen Wissen habe ich zur Texterstellung folgende Inhaltsquellen genutzt:
https://www.ravensburger.de/de-DE/produkte/puzzle/kinderpuzzle
https://de.wikipedia.org/wiki/Puzzle#Varianten
https://magicholz.de/blogs/zeitvertreib/puzzle-alter
https://familienpuzzle.de/der-grosse-puzzle-guide-alles-was-du-uebers-puzzeln-wissen-musst/
Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/de/photos/puzzle-kind-kinder-fahrzeug-86811/
Meine Tochter ist jetzt 16 Monate und zeigt erst langsam Interesse an ihrem Knopfpuzzle. Aktuell findet sie ihre Lego Duplo Tiere noch spannender. Beim Knopfpuzzle cheatet sie aber manchmal und legt die kleineren Teile einfach in die Aussparung der Größeren. Naja kommt schon noch. *lach*